Unsere Programme für Unter-16-Jährige werden von ehrenamtlich tätigen Erwachsenen begleitet. Je Delegation von 4 Kindern/Jugendlichen ist eine Begleitperson dabei. Das Mindestalter beträgt 21 Jahre. Nach oben hin gibt es keine Altersgrenze. Dabei fallen keinerlei Kosten an, wir bezahlen allerdings auch kein Honorar. Gerne stellen wir ein Praxiszeugnis aus.
Leader*innen sind Ersatzmama oder -papa am Camp, haben während des gesamten Programms die rechtliche Verantwortung für ihre Delegation und sind, gemeinsam mit dem Staff, für die Programmgestaltung verantwortlich. Eine umfassende Schulung in CISV ist dafür Voraussetzung und hilft dabei, den Anforderungen gerecht zu werden.
Leader*innen entwickeln oft lebenslange Freundschaften zu Menschen aus der ganzen Welt.
Ich glaube, für mich als Mutter war es am schwersten, unseren David 4 Wochen auf ein Village zu „schicken“. Ein solches Abenteuer – ein fremdes Land, eine Sprache, die man nur wenig spricht und viele neue Menschen – ist eine Riesenchance dran zu wachsen. Für uns Eltern hieß das einen gewissen Vertrauensvorschuss zu geben: zum Einen in unser Kind, dass es reif genug ist, sich allein zurecht zu finden, und zum Anderen natürlich an den Leader, der die Kids begleitet hat. Durch die intensive Vorbereitungszeit sind wir auch als Elterngruppe zusammengewachsen. Im gemeinsamen Tun und beim Teilen der kleinen Sorgen entstanden Vertrauen, Zusammenhalt und Freundschaften. Ich bin sehr dankbar, dass wir auch Gelegenheit hatten, den Leader lange vor der Reise als Menschen kennenzulernen – so fiel es vielleicht ein klein wenig leichter, David auf die Reise zu geben. Der fehlende „heiße Draht“ während des Camps war hart – dafür hatten wir nach der Rückkehr umso mehr zum drüber Sprechen!
(Tanja, Chapter Linz, Mutter eines Village Participant, 2022)
Meine Erfahrungen als Leaderin möchte ich wirklich nicht missen - es ist eine spannende Zeit, die Participants zu begleiten und zu sehen wie sich individuell weiterentwickeln, als auch in der Gruppe zusammenwachsen & zusammenhalten. Ich selbst habe als Leaderin vieles gelernt; super auf den Camps ist, dass man sich immer gut gegenseitig ergänzt und unterstützt.
(Tanja, Chapter Linz, Leaderin Step Up Litauen 2018 & Youth Meeting Österreich 2015)
CISV ist ein wichtiger Teil meines Lebens und hat mir die Tore zur Welt geöffnet. Kulturelle Aktivitäten, Ausflüge und das gemeinsame Singen am Abend schätze ich besonders. Für die Erfahrungen, welche ich auf Camps und interkulturellen Austauschen machen durfte, werde ich ein Leben dankbar sein.
(Stefan, Chapter Graz, Leader Interchange Maine 2016, Step Up USA 2017, Interchange Madrid 2019 & National Youth Meeting Graz 2021)
Für CISV als Leader oder Staff Verantwortung zu übernehmen hat mir sehr dabei geholfen, auch in anderen schwierigen Situationen im Alltag Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig bin ich offener für neue Herausforderungen geworden und habe gelernt, vorurteilsfrei und unvoreingenommen anderen Menschen zu begegnen.
(Christoph, Chapter Linz, Youth Meeting Österreich 2016 & 2018)
Gemeinsam mit Kindern und Betreuer*innen aus den unterschiedlichen Ländern ein Camp zu gestalten macht riesig Spaß und ist eine einzigartige Erfahrung. Manchmal fordernd und anstrengend aber erfüllend. Kinder lernen voneinander und erleben miteinander eine tolle Zeit. Und auch wenn die Zeit auf den Camps immer viel zu schnell vorbeigeht - die Freundschaften bleiben bestehen und zu wissen, dass man auf ganz anderen Kontinenten und Ländern jetzt auch Freunde hat, ist einfach extrem lässig.
(Lukas, Chapter Linz, Leader Village Großbritannien 2018 & International Staff Village Italien 2019)
It was a life-changing experience and extremely rewarding. I learned so much during that month and made friendships for life. It’s the kind of environment where you create, exchange ideas and grow together, something you’ll forever remember.
(Olivia, Chapter Linz, Brazilian Leader Italy 2019)
Ich hatte immer sehr viel Spaß mit meiner Delegation, hier seht ihr uns in der Delegationszeit, in der man den Tag Revue passieren lässt und eventuelle Fragen oder Probleme klärt. Besonders mit der spanischen und ecuadorianischen Leaderin habe ich enge Freundschaften geschlossen, auch nach dem Camp hatten wir viel Kontakt, der bis heute anhält. Wir sehen einander immer noch regelmäßig online, um uns auf dem Laufenden zu halten, und planen jetzt sogar unser nächstes Treffen. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung gemacht habe. Es ist einzigartig, so viele verschiedene Bekanntschaften und Freunde zu finden und ich möchte diese Zeit und Erfahrung in meinem Leben auf keinen Fall missen wollen.
(Tanja, Chapter Graz, Leaderin Village Österreich 2019)
Meine schönsten Erfahrungen bei CISV lassen sich nicht so einfach in ein paar Sätzen zusammenfassen. Am meisten beeindruckt hat mich aber, dass ein CISV-Camp einen Rahmen schafft, in dem Kinder (und Erwachsene) so wertgeschätzt werden wie sie sind und trotz kultureller, sozialer oder sprachlicher Unterschiede tiefe Freundschaften geschlossen werden. Außerdem konnte ich jeden Tag etwas neues über mich lernen und neue Sichtweisen zu verschiedensten Themen entwickeln.
(Michael, Chapter Vienna, Leader Village Polen 2016 & Interchange Vietnam 2019)
Die Erfahrungen, die ich als Leaderin gemacht habe, lassen sich so mit nichts vergleichen. Ich habe in kürzester Zeit enge Freundschaften geschlossen, wie es sonst nirgendwo möglich ist, und „meine“ Kinder so tief ins Herz geschlossen wie nur möglich. Es ist herausfordernd, ja, physisch, psychisch und emotional, aber zutiefst erfüllend.
(Liz, Chapter Graz, Leaderin YM Graz 2016, Village Norwegen 2017 & Village Südkorea 2018)
Als Kind bei CISV teilzunehmen waren definitiv meine schönsten Erinnerungen, aber dann mitzuerleben und zu gestalten, dass andere Kinder selbst diese besonderen Erfahrungen machen dürfen, hat mich mit nochmals mehr Glück erfüllt. CISV schenkte mir Freunde fürs Leben und ein Gefühl für andere Kulturen, Toleranz und Frieden, wie man es sonst nirgends bekommt.
(Anna, Chapter Linz, Leaderin YouthMeeting Österreich 2017 & Interchange USA 2018)
Hi, ich bin Karl und ich bin seit 2018 bei CISV dabei. Anfangs noch relativ spontan dazu gekommen, hatte ich mein erstes Camp in Mexico und habe dort ein paar der schönsten Wochen meines Leben verbracht. Ich habe so viele neue, interessante Leute kennen gelernt und konnte auch viel über mich selbst lernen (neben der kleinen Tatsache, dass mein Englisch seit dem wirklich fließend geworden ist). Auch hab ich dort eine meiner besten Freundinnen kennen gelernt, mit der ich nach wie vor wöchentlich telefoniere. Seit dem ersten Camp, war ich noch 2019 in Belgien und in Brasilien und fliege heuer für drei Wochen nach Canada für ein Step Up.
(Karl, Chapter Vienna, Leader Village Mexico 2018, Youth Meeting Belgien 2019 & Village Brasilien 2019)
Leaderin sein ist für mich viel mehr als Verantwortung für 4 Kinder zu übernehmen. Es ist eine unvergleichbare Gelegenheit aus sich heraus zu wachsen und neben rund 70 einzigartigen Menschen nebenbei auch sich selbst von einer anderen Seite kennenzulernen. Es heißt nicht nur beobachten zu dürfen, wie die schönsten Freundschaften entstehen, sondern selbst auch Freundschaften fürs Leben zu schließen. Leaderin sein ist für mich eine Reise durch eine bunte Welt, in der man jeden Tag etwas anderes erlebt und voneinander lernt.
(Anja, Chapter Linz, Leaderin Village Norwegen 2012, Village Portugal 2013, Step Up USA 2014 & Village Italien 2016)
Am Besten an meiner Erfahrung als Begleiter hat mir gefallen, dass ich die Entwicklung der Kinder hautnah miterleben konnte. Die Freundschaften, die man schließt und Erfahrungen, die man auf einem CISV-Camp hat, kann man sonst nur schwer erleben. Ich bin heute noch immer mit einigen Leuten in Kontakt und weiß, dass ich, wenn das Reisen mal wieder leichter fällt, einige wiedersehen will und werde.
(Peter, Chapter Vienna, Leader Village USA 2017)
... und dann siehst du wie 50 11-jährige mit unterschiedlichen Muttersprachen die Zeit ihres Lebens haben und Herkunft und Hautfarbe zur Nebensache werden. Ohne CISV...
- ...könnt ich nicht vor 80 Menschen sprechen.
- ...wüsst ich nicht, dass der Großteil meiner Vorurteile falsch ist.
- ...könnt ich dir keinen guten Morgen auf Arabisch, Finnisch, Portugiesisch... wünschen.
- ...hätte ich keine Freunde auf aller Welt.
(Eva, Chapter Graz, Leaderin Village Portugal 2018 & Village Finnland 2019)
CISV - ein Sommer im internationalen Dorf
Mit Kindern aus zwölf Ländern im Friedenscamp
RUDI! DER RASENDE RADIOHUND "Letzten Sommer haben Mira und Balázs an einem internationalen Friedensdorf teilgenommen. Mira war drei Wochen in Norwegen, Balázs in Dänemark. Sie erzählen Rudi, was sie dort erlebt haben: Kinder aus 12 Ländern verbringen mehrere Wochen miteinander, um einander kennenzulernen, miteinander zu spielen und Aktivitäten auszuführen - und dabei Vorurteile abzubauen. Vorurteile, das sind Dinge, die man über ein anderes Land oder andere Leute glaubt, die aber vielleicht gar nicht stimmen. CISV wurde 1950 gegründet und hat damals geheißen: Children's International Summer Villages, Internationale Sommerdörfer für Kinder. Das erste solche Sommerdorf hat 1951 stattgefunden, also schon vor 72 Jahren, damals mit Teilnehmenden aus Österreich, Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Mexiko, Norwegen, Schweden und den USA. Manchmal entstehen bei den Begegnungen Freundschaften, die viele Jahre oder sogar fürs ganze Leben halten. Balázs: ´Bei uns war's so, dass alle Freunde waren, mehr oder weniger. Ich erinnere mich am meisten an die mexikanische Delegation, da war ich eigentlich mit allen befreundet. Ich würd' sagen, das Camp hat gegen Vorurteile geholfen. Jede Delegation hat Vorurteile über andere Länder aufgeschrieben, die haben wir dann gemeinsam besprochen, und das hat geholfen, vieles zu wissen.´" Eine Sendung des ORF Radio Ö1. Gestaltung: Johann KneihsDie knapp 5minütige Sendung gibts hier zum Nachhören:
Der propere Hotelbesitzersohn aus Amman linst aufs Buffet: wieder bloß Brötchen, Müsli und Joghurt. Omars Mundwinkel sinken. Das ist schon seine vierte Woche ohne Spiegeleier. Und erst diese Müdigkeit! Bis 23 Uhr hat sich der Elfjährige wach gehalten, um den anderen einen Streich zu spielen. Umsonst - der Schlaf kam schneller. Erst morgens um sechs konnte Omar zuschlagen: Der Jordanier hat die Gesichter von drei der schlummernden elf Zimmergenossen mit Farbe voll geschmiert. "Danach konnte ich aber selbst nicht wieder einschlafen", nölt er. (ganzen Artikel im Spiegel lesen)
Mein erstes Mal CISV hatte ich vor neunzehn Jahren. Damals war ich elf, fuhr als eher vorsichtiges und eher verschlossenes Kind nach Graz und kam nach vier Wochen ziemlich dreckig, reich an Erlebnissen und Wissen und mit einem Haufen neuer FreundInnen wieder nach Hause. (Als erstes hab ich glaub ich meiner Familie einen ägyptischen Bauchtanz vorgeführt.) Eher vorsichtig war ich weiterhin, aber in diesen 4 Wochen hab ich nicht nur gelernt, dass unterschiedliche Sprachen und Kulturen keine Hindernisse darstellen müssen, sondern dass es auch völlig okay war, wie ICH war, in all meinen Eigenheiten, völlig unabhängig von meiner familiären, kulturellen, sonstigen Sozialisierung.
Im Sommer 2014 habe ich mein sechstes CISV-Camp erlebt. Ich schreibe "mein", weil ich, wie bei jeder CISV-Erfahrung davor, wieder ein Stückchen gewachsen bin, an den Menschen, denen ich begegnet bin, an mir selbst, weil ich mich neuen Herausforderungen gestellt habe. Aber eigentlich sollte ich schreiben: "unser" – denn ich durfte vier großartige, elfjährige Kinder dabei begleiten, wie sie Freundschaften schlossen, offener, interessierter, selbstsicherer wurden; wie sie begannen, Fragen zu stellen und Ungerechtigkeiten wahrzunehmen, wie sie sich bewusst mit ihrer eigenen Herkunft auseinandergesetzt und global zu denken gelernt haben, wie sie sich solidarisch und empathisch verhielten und dazu beitrugen, dass diese 4 Wochen für alle zum unvergesslichen Erlebnis wurden.
Von all meinen CISV-Erfahrungen schätze ich meine letzten beiden, als ich Leaderin bei Villages sein durfte, wohl am meisten: Weil ich mitgestaltet habe, weswegen CISV gegründet wurde und weil ich miterlebt habe, wie eine gut funktionierende und harmonische Leaders Group (die ja auch aus sehr verschiedenen Persönlichkeiten besteht!) eine sichere und liebevolle Umgebung für eine bunt zusammengewürfelte Truppe Kinder geschaffen hat, innerhalb derer ruhige Kinder plötzlich laut Meinungen vertraten, ängstliche Kinder ihr Heimweh vergessen konnten, selbstsichere Kinder als Bindeglieder der Gruppe fungierten.
Bei CISV nennen wir das BIAATCH: Because It's All About The Children.
Cathrin