Village 2018, … der Sommer meines Lebens!
Nie war ich vorher alleine irgendwo.
Nur einmal mit der Volksschule für 2 Nächte. Aber 4 Wochen nicht. Deswegen war die Vorbereitungsphase ziemlich anstrengend und auch ein bisschen traurig für mich, weil ich wusste, dass ich jetzt bald von zu Hause weg bin für einen ganzen Monat.
Anfahrt
Als ich im Zug aber meine ersten Tränen beim Abschied kullern lies, umarmte mich meine Mama und gab mir einen Abschieds-Brief, den ich nicht öffnete, damit ich nicht richtig weinen musste. Auch einen Notfalls-Brief für die Halbzeit hätte ich haben können, aber auch den habe ich nicht geöffnet, weil ich ihn nicht mehr gebraucht habe.
Also ich freute mich schon während der Zugfahrt auf das Abenteuer und war richtig nervös. Das Gefühl im Bauch und mein Herz raste, wie wir am Bahnhof in Wien alle anderen Kinder trafen. Es war echt toll. Meine Delegation bestand aus 2 Buben und 2 Mädchen und Antonia, unserer Leaderin.
Gastfamilie 1
Das erste Wochenende verbrachten wir zum Glück zu viert bei einer sehr netten Gastfamilie, mit der wir auch großes Glück hatten. Wir schauten uns nämlich das RAPID Stadion an und fuhren mit der U-Bahn durch Wien.
Das Camp
Am Sonntagmorgen begann dann das Camp in Hollabrunn!
Da ich die englische Sprache gerne mag, freute es mich, dass ich mich nach kurzer Zeit schon mit vielen Kindern unterhielt. Mein bester Freund hieß William und kam aus Indonesien.
Insgesamt waren es 12 Delegationen und es war einfach Spaß und auch viel zu lernen! Andere Länder und andere Kulturen und die Kleidung und die Spiele. Aber die Energizer sind einfach die besten bei CISV! Jeder Tag vergeht so schnell, ich konnte nicht Heimweh bekommen, weil ich so viele Freunde hatte und die Erwachsenen auch so lieb und auch cool waren. Ich habe auch einen Rückwärtssalto mit Hand gelernt!
Im Zimmer waren wir zu dritt. Also ein Bub aus Spanien, einer aus Italien und ich aus Österreich. Wir unterhielten uns nach ein paar Tagen echt gut im Zimmer. Wir tauschten Klamotten und Armbänder. Die, die ich bekommen habe, trage ich seitdem immer und ich hoffe das ich keines verliere.
Auf dem Camp gab es eine große Spielwiese welche ich echt genossen hab und einen großen Turnsaal. In dem haben wir auch viel Zeit verbracht und am meisten gefiel mir die "Delegation of the day". Da ist man für alles zuständig. Also alle Delegationen müssen geweckt werden und auch cleaning und so liegt dann in deren Verantwortung. Es macht richtig Spaß, wenn man im Camp geweckt wird. Mit Musik, oder mit kitzeln, oder einfach nur ein deutsches „Guten Morgen“.
Mein Auftritt
Mein wichtigster Auftritt war mit meiner steirischen Ziehharmonika, denn als wir unsere Heimat auf Englisch vorgestellt hatten, durfte ich im Anschluss nicht nur die Harmonika zeigen, sondern in Tracht auch einen Volkstanz vorspielen, zu dem alle Kinder dann im Turnsaal mitgetanzt haben. Das werde ich auch nie vergessen.
Excursion
Viel Spaß hatten wir alle auch beim excursion day. Da gingen immer 2 Delegationen miteinander in die Stadt zum Bummeln und Anschauen. Sogar eine Wasserschlacht haben wir gemacht, weil es so heiß war. Es war zwar anstrengend, aber echt lustig.
Gastfamilie 2
Eine Gastfamilie holte Davis und mich ab. Mein Vorteil war, ich konnte mit der Familie auf Deutsch reden und übersetzte Davis ein wenig auf Englisch. Wir haben uns so gut angefreundet und als wir mit der Familie ins technische Museum in Wien gingen und danach noch Eis essen, haben wir richtig viel gelacht und Spaß gehabt.
Aber wir freuten uns beide schon wieder auf alle anderen Kinder und die Leader und die JC´s am Camp! Das hat uns echt schon gefehlt. Die Spiele und so.
Activity
Am schönsten war für mich, dass die Tage immer voll verplant waren, wir immer Activity machten und das von in der Früh weg. Das habe ich übrigens viele Tage zu Hause dann vermisst. Meine Mama fand es ganz komisch, denn zuerst hatte ich Angst vor dem Heimweh und dann hatte ich Angst vor dem Heimfahren …
Das Ende
Der letzte Abend war sehr schirch, denn da mussten alle Kinder weinen.
Im Turnsaal wurden am Boden mit Teelichtern CISV gelegt und jedes Kind durfte dann darauf ein brennendes Teelicht stellen. So konnten wir entweder laut sagen wie es uns geht und was wir uns denken, oder eben jeder nur für sich. Ich habe mir meines nur gedacht, denn es machte mich sehr traurig, weil ich wusste, dass ich viele Freunde nie mehr sehen werde. Diesen Abend vergesse ich nie mehr.
Den Sommer in Hollabrunn vergesse ich sowieso nie mehr.
Rückblick
Ich würde das Village sofort wiederholen und freue mich schon jetzt auf den Sommer mit Interchange in Amerika.
Solche Tage mit so viel Activity werden wir wohl nie wiederhaben. Dafür andere. Und beim nächsten Minicamp. Freu mich schon jetzt wieder darauf und weil meine Mama da auch schon einmal mitgemacht hat, weiß sie nun warum es mir so viel bedeutet bei CISV zu sein. Denn beim nächsten Minicamp wollen auch meine Eltern teilnehmen!
Also ich kann nur raten mitzumachen - denn für mich war es einfach der Sommer meines Lebens!
Lukas