Decarbonizing CISV Austria

CISV basiert auf den vier "Content Areas" Menschenrechte, Konfliktlösung, Diversität und --- Nachhaltige Entwicklung. Nachhaltig können wir unsere Programme nur durchführen, wenn wir uns Gedanken über das Klima und unsere Reisetätigkeit machen.

CO2e Kompensation ab Programm-Saisonen 2025

Der Vorstand und das nationale Board von CISV Austria haben – nach einem Projekt, das bereits 2018 gestartet worden ist und durch die Pandemie unterbrochen war – nunmehr beschlossen, dass ab der Saison 2025 die CO2e Belastung aller CISV Reisen zu internationalen Programmen kompensiert wird. Dies geschieht nach einem ausgeklügelten, weiter unten genauer erklärten, Kalkulationsmodell, welches vor allem darauf abzielt, die höhere Belastung von Fernreisen zwar zu verdeutlichen, gleichzeitig jedoch etwas zu entlasten. Damit betonen wir die Notwendigkeit auch solcher Reisen, um unser Motto “building global friendship” aufrecht erhalten zu können.

Wir kooperieren dazu mit der Organisation “atmosfair” *)

Kosten und Berechnung

Jede Reise ist eine Belastung für unser Klima. Jede Reise ist in CISV jedoch für unserer Friedensprojekte sinnvoll und notwendig. Wir haben daher einen ausbalancierten Weg der Kompensationsberechnung gesucht, der niemanden über Gebühr belasten soll, gleichzeitig die Belastung für unseren Planeten deutlich machen soll. Details zu unserer Berechnungsmethodik findest du weiter unten in unseren FAQ.

Ist das allles?

Nein. Mit dieser Initiative, die mit den Programm-Saisonen 2025 beginnt, setzen wir einen ersten Schritt zu größerer Verantwortung für unser Klima. Ganz im Sinne einer unserer 4 Säulen “Sustainable Development”. Weitere Maßnahmen und Initiativen werden folgen wie bspw.

  • Event-Organisation als “Green Events” nach dem österr. und/oder EU-Standard dafür
  • CISV MOSAIC Projekte mit gleichgesinnten Organisationen
  • Forcieren nachhaltigen Reisens – vor allem auch lokal und zu nationalen Events
  • Bewusster Umgang mit Camp/Event-Einkäufen (Snacks, Lebensmittel, …)
  • Nachhaltige Materialnutzung
  • Evaluierung des CO2e Ausstoßes bei Nicht-Reise-Aktivitäten
  • Abhalten von Climate Fresk Workshops
  • Ausbildung von CISVern zu Climate Fresk Moderator*innen (RTF = Regional Training Forum)

u.v.m.

*) Anmerkung: Die Projekte des ursprünglich geplanten Kooperationspartners “BoKu” mussten letztendlich fallen gelassen werden.

Kompensation FAQ (Fragen und Antworten)

1Warum Emissionen kompensieren?
Sustainable Development ist eine der Content Areas, der Grundpfeiler von CISV. Wir arbeiten für Kinder und Jugendliche - für den Frieden. Fakt ist, dass die Klimakrise eine Bedrohung für den Weltfrieden darstellt und jetzt konkrete Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine gewaltige humanitäre Krise abzuwenden. Fakt ist, dass CISV direkt nicht nur betroffen sondern auch ursächlich verantortlich ist für die Situation. Inhaltlich und ganz besonders organisatorisch - weil ohne das Fliegen der essentielle multikulturelle Teil unserer Programme wegfallen würde. Natürlich bleibt uns die Option offen, „business as usual“ weiter zu betreiben - auf Kosten derjenigen, für die wir den Rest unserer Arbeit machen - der Kinder. Kurzfristig können und sollten wir also das tun, was uns möglich ist. Einen Teil der Kosten jetzt schon zu übernehmen - durch Reisekompensation. Nicht, weil wir damit dann „aus dem Schneider sind“. Es bleibt wichtig, diesen Schritt in ein Gesamtpaket an Maßnahmen einzubauen, ein Gesamtpaket für dessen Umsetzung wir alle verantwortlich sind. Wir müssen uns bei jeder Entscheidung fragen, ob wir die nachhaltigste Option wählen. Damit unsere Arbeit - damit CISV - weiter bestehen kann.
2Was ist das „Gesamtpaket“?
Das Kompensieren soll Teil unserer Strategie sein, CISV nachhaltiger zu machen - nicht das Ziel. Es soll uns sensibilisieren und motivieren, mehr zu tun. Es soll eine moralische Verpflichtung sein gegenüber den Eltern, den Teilnehmenden und letztendlich uns selbst. Es soll uns zu Verantwortlichen für die Konsequenzen machen, von denen wir wissen, dass wir sie hervorrufen. Dazu gehören selbstverständlich nicht nur Flüge - dazu gehören sämtliche Praktiken: vom Kauf der Merchandise bis zum Essen auf den Camps. Es mag umständlicher sein - aber es wird auch nicht weniger umständlich, denn irgendwann wird „nichts tun“ auch keine Möglichkeit mehr sein. Daher arbeitet CISV Austria an weiterführenden Maßnahmen gegen die Klimakrise - denn wir haben Verantwortung für unseren Planeten.
3Wie berechnen wir unseren Kompensationsbetrag?
Wir ziehen für die Berechnung des Betrages unsere tatsächlichen Programm-Destinationen heran. Die Delegation entscheidet nach erfolgter Zuordnung, ob sie zum Programm mit dem Zug, dem Flugzeug oder anders reist. Für Bahnkilometer legen wir die Maßzahl des CO2e Ausstoßes des österr. Umweltbundesamtes an. So bekannt, dienen uns die tatsächlichen Bahnkilometer als Basis; andernfalls werden die Auto-Kilometer zwischen den Destinationen lt. Google Maps herangezogen. Die Flugkilometer und den passenden CO2e Ausstoß berechnen wir mit Hilfe des Projektes atmosfair.de. Wir vermeiden bewusst die Verwendung der Angaben der Reiseunternehmen, weil diese oft widersprüchlich, geschönt (green-washing) oder unfundiert sind (Bsp. Unterschied CO2e Belastung zwischen Deutsche Bahn und ÖBB). Wir überprüfen unsere Berechnungsmethoden laufend auf Verbesserung.
4Welche Kosten gelangen zur Vorschreibung mit der Campfee?
Wenn deine Delegation (oder du selbst) entscheidest, mit dem Zug zu fahren, werden dir die tatsächlichen Kompensationskosten für die CO2e Belastung in [kg pro Reise] vorgeschrieben. Bei Reisen mit dem Flugzeug haben wir einen Nivellierungsfaktor eingebaut, um ferne CISV Destinationen zu entlasten: 50% des Kompensationsbetrages errechnet sich nach der tatsächlichen CO2e-Belastung der Reise; die anderen 50% werden aus der Gesamtsumme aller CO2e-Belastungen aller Flugreisen gleichmäßig auf alle Flugreisenden verteilt.
5Für welches Projekt haben wir uns entschieden und warum?
Wir haben uns für die deutsche Non-Profit-Organisation atmosfair entschieden. Diese zertifiziert all ihre unterstützten Projekte nach dem Gold Standard, einem strengen Klimaschutzstandard, der die Qualität der unterstützten Projekte sicherstellt. Über 90% der an atmosfair gespendeten Gelder gehen direkt an Klimaschutzprojekte.
6Wie können wir sicherstellen, dass die Emissionen, für die wir zahlen, wirklich aus der Atmosphäre entfernt werden?
Die Projekte von atmosfair sind nach dem sg. Gold Standard zertifiziert, und müssen die sogenannte Zusätzlichkeit (engl. Additionality) nachweisen. Das bedeutet, dass die entsprechende CO2e-Reduktion ohne das Projekt nicht stattgefunden hätte (siehe https://www.atmosfair.de/de/standards/zulassung_und_standards/)
7Wie wird in den Projekten mit potentiellen Risiken umgegangen?
Internationale Standards wie der Gold Standard oder VCS beinhalten sogenannte Puffer, damit potentielle Gefahren wie die Verlagerung von Emissionen und politische, umweltschädigende oder Management-interne Risiken abgedämpft werden können. Diese Puffer garantieren, dass die Arbeit des Projekts (zum Beispiel bei einem Waldbrand) nicht hinfällig wird. Sie können jedoch nur abgedämpft - nie vollkommen ausgeschlossen werden (aber das wissen wir aus dem CISV-Risk Management ja auch). Risiken werden bei atmosfair so gut wie möglich abgesichert.
8Was können wir jetzt von uns behaupten? Sind wir klimaneutral oder klima-negativ? Wie können wir Greenwashing vermeiden?
Jetzt, wo wir wissen, wozu wir uns verpflichten, warum und mit welchen Sicherheiten wir das tun, müssen wir es auch richtig kommunizieren. Wichtig ist, dass wir alle im Hinterkopf behalten WAS genau wir berechnet haben und somit kompensieren, WIE genau wir das tun und im Rahmen welches Gesamtpakets wir es tun. Noch können wir nicht behaupten, klimaneutral zu sein, geschweige denn klimanegativ. Das wäre Greenwashing. Wir können garantieren, dass wir so viel tun wie möglich, unsere Reisetätigkeiten tatsächlich klimaneutral sind und wir uns laufend dazu verpflichten, noch nachhaltiger zu werden.
9Und was soll eigentlich dieses "e" in CO2e?
CO2 ist nicht das einzige Treibhausgas, das unserm Planeten weh tut. Da gibt es noch Stickstoffoxid, Flourkohlenwasserstoffe, Methangas, Schwefelhexaflourid, ... Co2e steht für "CO2-Equivalent" und wird als Sammelbegriff für das Kompensieren dieser für unseren Planeten schädlichen Emmissionen verwendet.