Mein Mann Joe und ich nahmen am IPP zum Thema Nachhaltigkeit in Florida teil. Nach alter CISV-Tradition wurden wir vom Flughafen von einer Host Mother abgeholt und in ihrem wunderschönen Haus liebevoll aufgenommen. Das war der Beginn einer überaus herzlichen und großzügigen Gastfreundschaft, die uns in Jacksonville entgegengebracht wurde. Die nächsten 19 Tage verbrachten wir jedoch am Jacksonville University Campus, wo normalerweise Studierende wohnen.
Unsere Gruppe setzte sich aus 13 weiblichen und 3 männlichen Personen aus europäischen Ländern (Frankreich, Spanien, Dänemark, Portugal, Schweden und Österreich), Ägypten, Ecuador und den USA zusammen. Die meisten Participants waren um die 20 Jahre alt. Obwohl Joe und ich mit unseren Mitte 50 mit Abstand die Ältesten waren, konnten wir uns sehr gut in die Gruppe integrieren.
Die Tagesstruktur war so aufgebaut, dass wir durch unseren Staff zu den Orten der Partner-Organisationen gefahren wurden, dort eine Vorstellung des Projektes durch eine verantwortliche Person bekamen und danach aktiv mitarbeiteten. Sehr oft wurden wir von einem jungen Medien-Team begleitet, das fotografierte und filmte. Es gibt auch ein YouTube Video („What is an IPP? CISV Jacksonville USA“). Abends wurden abwechselnd National Activities dargeboten oder wir waren bei Familien zum Dinner eingeladen. Bei den National Activities stellten die Teilnehmer(innen) der einzelnen Nationen verschiedene Probleme und Themen ihrer Länder sehr kreativ dar. Ein besonderes Highlight für mich waren die Einladungen bei den Familien, da diese überaus gastfreundlich und sehr an uns und unseren Aktivitäten interessiert waren.
Bei unseren Projekten bekamen wir Einblick in die Art, wie man in den USA an Probleme im Umweltbereich herangeht. Wir konnten sehr motivierte ehrenamtliche Helfer, aber auch extreme Geschäftstüchtigkeit beobachten. Beiden Gruppen war das hohe Engagement gemeinsam. Alle unsere Projekte hier vorzustellen würde den Rahmen sprengen, aber mich beeindruckte vor allem die Forschung über Mikroplastik am JU Marine Science Research Institute. Emotional nachhaltig hat mich jedoch der Besuch auf der Kingsley Plantage mit der unbeschreiblich grausamen Geschichte der Sklaverei geprägt. Der Vortrag der Afro-Amerikanerin Cicely berührte uns tief und trug sehr zum Verständnis der Rassenprobleme in den Staaten bei.
Was blieb vom IPP? Ich bekam sehr viele Informationen von hoch engagierten Personen zum Thema Nachhaltigkeit in Jacksonville. Besonders interessant fand ich den amerikanischen Weg, Umweltprobleme zu lösen. Persönlich haben mich vor allem die vielen Begegnungen sehr bereichert, für die ich sehr dankbar bin.
Brigitte